Welpen barfen
- Tanja Haß
- 18. Dez.
- 2 Min. Lesezeit
Was wichtig ist

Die Fütterung von Welpen ist eine der sensibelsten Phasen in der Hundeernährung. Fehler in dieser Zeit können lebenslange Auswirkungen auf Wachstum, Knochenentwicklung, Stoffwechsel und Immunsystem haben. BARF kann auch für Welpen eine sehr gute Ernährungsform sein – wenn sie korrekt umgesetzt wird.
Dieser Blogbeitrag dient zur Information und ersetzt keine BARF/Ernährungsberatung !
Welpen sind keine kleinen erwachsenen Hunde
Welpen befinden sich in einer hochdynamischen Wachstumsphase. Ihr Körper:
bildet Knochen, Knorpel und Gelenke
programmiert Stoffwechsel- und Hormonachsen
entwickelt Immunsystem und Darmflora
reagiert besonders sensibel auf Nährstoffüberschüsse
Man nennt diese Phase „metabolisches Programmierungsfenster“Nährstoffe beeinflussen direkt, welche Gene aktiviert oder abgeschwächt werden.
Ziel ist gleichmäßiges, langsames Wachstum, nicht maximale Gewichtszunahme.
Protein:
Ein weiterverbreiteter Mythos ist, dass zu viel Protein Welpen „zu schnell wachsen lässt“.
Protein verursacht keine Wachstumsstörungen
Entscheidend sind Energie- und Mineralstoffüberschüsse, nicht Eiweiß
Hochwertiges tierisches Protein ist essenziell für:
Muskelaufbau
Organentwicklung
Enzymsysteme
Calcium & Phosphor – der kritischste Punkt beim Welpen-BARF
Fehler bei Calcium und Phosphor sind die häufigste Ursache für Entwicklungsprobleme.
das Ca:P-Verhältnis muss stimmen
Welpen können Calcium nicht selbst regulieren
nicht zu viel Knochen füttern
willkürliches supplementieren vermeiden
„nach Gefühl“-BARF kann zu schwerwiegenden Fehlern führen
Besonders bei großen Rassen kann zu viel Calcium:
Fehlstellungen
Gelenkprobleme
OCD / HD-Risiken begünstigen
Eine gleichmäßige Calciumverfügbarkeit reduziert hormonelle Gegenregulation und unterstützt eine harmonische Knochenentwicklung.
Energiezufuhr: Weniger ist oft mehr
· Ein häufiger Fehler beim Welpen-BARF:
o zu energiereich füttern
· Die Folgen:
o zu schnelles Wachstum
o Überlastung von Gelenken
o ungünstige Stoffwechselprägung
Schlanke Welpen entwickeln sich gesünder als „pummelige“.
Welpen dürfen nie hungern, aber auch nicht ständig im Überschuss versorgt werden.
Fett, Omega-3 & Entzündungsregulation
Besonders wichtig:
Omega-3-Fettsäuren (DHA/EPA)
Unterstützung von:
Gehirnentwicklung
Nervenreifung
Entzündungshemmung
Gelenkgesundheit
Fischöl oder Algenöl gehören zu den sinnvollsten Ergänzungen.
Darmflora & Immunsystem
Welpen kommen mit einem unreifen Immunsystem zur Welt.
BARF kann hier positiv wirken durch:
natürliche Enzyme
unverarbeitete Nährstoffe
Förderung einer stabilen Darmflora
Ein gesunder Darm beeinflusst direkt:
Immun-Gene
Entzündungsprozesse
Stressverarbeitung
Fazit: Welpen barfen – ja, aber mit Plan
BARF ist für Welpen sehr gut geeignet, wenn:
· der Bedarf berechnet wird
· Calcium & Energie kontrolliert sind
· Wachstum gleichmäßig verläuft
· nicht „nach Gefühl“ gefüttert wird
Zentrale Botschaft:
Fehler in der Welpenfütterung lassen sich später nicht mehr korrigieren – richtiges Füttern von Anfang an ist Prävention.





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